Geschichte

Überblick – 1815 – 1817 – 1819 – 1823 – 1839 – 1855 – 1884 – 1914 – 1936 – 1946 – 1968 – 1993 – 2017

2017 | Zwischen „geistiger Arbeit“ und neuen Herausforderungen

Die Burschenschaft blickt auf 200 Jahre zurück

Konsolidierung: Den turbulenten 1990er Jahren folgt eine Zeit der Konsolidierung. Die Bubenreuther werden für die Presse zu einem gesuchten Ansprechpartner, dessen "demokratisches Bewusstsein über jeden Zweifel erhaben" ist (Joachim Herrmann, Bayerischer Innenminister). In der Östlichen Stadtmauerstraße entsteht ein modernes Wohnheim, das Bundesbrüdern günstigen Wohnraum und Interessenten Kennenlernmöglichkeiten bietet. Das fakultative Fechten wird in das Bundesleben integriert, ohne die Dominanz zu entwickeln, die mancher befürchtet hatte. Im Gegenteil, die staatsbürgerliche Bildung rückt in den Vordergrund.

"Geistige Arbeit": Das Bubenreuther Colloquium etabliert sich und lockt prominente Redner auf das Bubenreuther Haus, wie den CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, den späteren Bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein oder die ehemalige Thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Seit 2014 führen Studienreisen zu Schauplätzen der deutschen und deutsch-europäischen Geschichte. Und seit einigen Semestern informiert sich die Aktivitas in "Politischen Diskussionsabenden" über aktuelle Entwicklungen in Staat und Gesellschaft und fördert auf diese Weise das Verständnis und die Meinungsbildung zu politischen Themen.

200 Jahre: 2017 blicken die Bubenreuther auf eine zweihundertjährige Geschichte zurück. Man hatte Verbotszeiten überstanden, ohne äußere Form, nur getragen vom Bubenreuther Geist. Man hatte burschenschaftliche Hoch-Zeiten im Kaiserreich erlebt, ohne vom bodenständigen Bubenreuther Weg abzuweichen – im Gegenteil, je mächtiger korporatives Gehabe in der burschenschaftlichen Bewegung um sich griff, desto deutlicher, fast trotziger kam die Bubenreuther Eigenart zum Vorschein. Und man hatte sich weiterentwickelt – genannt sei beispielhaft die Abschaffung des so genannten „Keuschheitsprinzips“ 1968 –, ohne durch die schwierigen Diskussionen, die mit solchen Veränderungen einhergehen, den Zusammenhalt der Generationen zu verlieren.

Heute warten neue Herausforderungen. Massenuniversität, Digitalisierung, Globalisierung oder eine kritische, nicht immer differenzierungsfreudige Öffentlichkeit stellen Anforderungen, die bewältigt sein wollen. Das nächste spannende Kapitel der Bubenreuther Geschichte nimmt seine Formen an.

Erlärung zum 200. Jubiläum (Pdf)

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