Geschichte

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1968 | "Wenn der Geist erhalten bleibt!"

Die Sechziger Jahre führen zu Spannungen in der Burschenschaft

68er: Das Wirtschaftswunder veränderte das soziologische Gefüge der Bundesrepublik Deutschland erheblich. Begleitend zu den veränderten Lebensbedingungen wurden in der jungen Bundesrepublik Traditionen und Formen in ungekanntem Ausmaß in Frage gestellt. Die 1960er Jahre führen auch innerhalb der Burschenschaft der Bubenreuther zu Spannungen und Belastungen. Was ist die Burschenschaft? Nur ein Forum? Nur ein Club? - Fragen die auch 1946 intensiv diskutiert wurden.

 

Fechten: Als Anpassung an veränderte Lebensbedingungen der Studierenden wird die Anzahl der Kneipen reduziert: Die Samstagskneipe gibt es noch immer, aber nicht mehr mit der selbstverständlichen Regelmäßigkeit früherer Jahrzehnte. Allgemein verschwinden Bänder und Mützen aus den Hörsälen und dem Stadtbild. Drängend wird die Frage nach Sinn und Wert des Fechtens, das zwar nie Prinzip der Burschenschaft gewesen ist, aber dennoch hochgehalten wurde. 1968 durchschlägt die Burschenschaft den Gordischen Knoten, indem sie das Fechten einstellt.

 

„Das Prinzip“: Den tiefsten Einschnitt bildet allerdings die Abschaffung des „Keuschheitsprinzips“, das vorehelichen Geschlechtsverkehr untersagt, schlechthin „das Prinzip“ genannt. Es stammt aus den Anfängen der Burschenschaft und war darauf gerichtet, einer Verwilderung der Sitten in der Studentenschaft entgegenzuwirken. 1968 beschließen Aktivitas und Altherrenschaft mit jeweils großer Mehrheit das Keuschheitsprinzip zugunsten des Sittlichkeitsprinzips abzuändern. Heinz Roth, der damalige Leiter der Versammlung  äußert dazu: „Die Jungen mögen wohlüberlegt Traditionen und Formen, die ihnen nicht mehr zeitgemäß erscheinen, ablegen, wenn der Geist erhalten bleibt!“

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