Geschichte

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1946 | Neues Leben

Vom Diskussionsforum zur neuen Burschenschaft der Bubenreuther

Neuanfang: In dem in vier Besatzungszonen aufgeteilten Deutschland wird in Erlangen im November 1945 zunächst die Theologische Fakultät und am 3. März 1946 die Friedrich Alexander Universität mit rund 3.000 Studenten wieder eröffnet. Aus einem 1946 von der Militärregierung und dem Bayrischen Kulturministerium im Sommersemester angeregten wissenschaftlichen Diskussionsforum zur Vertiefung staatsrechtlicher Gedanken und parlamentarischer Gepflogenheiten entwickelt sich bei Zusammenkünften in Bubenreuth der Gedanke zur Gründung der studentischen Verbindung Sodalitas (II), die sich am 1. Dezember 1948 – dem Jahrestag der Gründung der Erlanger Burschenschaft 1817 – durch Aufnahme des gold-gesäumten schwarz-roten Bandes der Bubenreuther zur Burschenschaft der Bubenreuther erklärt und seine Prinzipien und den Wahlspruch annimmt.

Politische Bildung: Die „neuen“ Bubenreuther sind aus dem von der US-Regierung angeregten  „Forum“ erwachsen, einer Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der politischen Bildung durch die akademische Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen im gespaltenen Deutschland. Deshalb ist es nur verständlich, dass die geistige Auseinandersetzung  der folgenden Jahre sowohl über Vorträge während des Semesters als auch über Freizeiten auf kirchlichem Boden in der Sachsenmühle, Wernfels, Rummelsberg, Neuendettelsau sich mit dem Wahlspruch und seinem Sinngehalt  und vielen weiteren Themen beschäftigt, wie Wehrdienst und Vaterlandsliebe in einem geteilten Deutschland, Revision des burschenschaftlichen Geschichtsbildes, sittlicher Lebensführung, Atombewaffnung, Sinn des Mensurfechtens und vielen weiteren Themen des politischen und sozialen Lebens.

 

Deutsche Einheit: Die Bubenreuther stehen zu den Aussagen des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und wollen die Wiedervereinigung des geteilten Deutschland in der Verankerung mit dem westlichen Bündnis. Die Kontakte zum anderen Teil Deutschlands unter kommunistischer Herrschaft werden versucht durch Einladungen von Studenten der Universität Leipzig und den Besuch von in der DDR ansässigen Bundesbrüdern zu halten. Rückwärtsgerichtete Aussagen aus Teilen der burschenschaftlichen Bewegung werden mit Unmut gesehen. 

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