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Auswüchse: Das studentische Korporationswesen – keine Erfindung der 1815 in Jena entstandenen burschenschaftlichen Bewegung, sondern mit Wurzeln bis hinein in das Mittelalter – treibt zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Erlangen immer unerträglichere Blüten: Die drei bestehenden "Landsmannschaften" bilden einen Staat im Staate mit eigenen Gesetzen (Comment) und schikanieren mit "Saufzwang" und Duelldrohung die anderen Studenten. Insbesondere Neuankömmlinge sind Bevormundungen und Demütigungen bis hin zu Misshandlungen ausgesetzt. Die Behörden sind machtlos.
Ideale: In diese Welt aus Faustrecht, Hackordnung und Regionalpatriotismus fließen neue Geistesströmungen: Die Gleichheitsideen der französischen Revolution, der Idealismus und die Schwärmerei der deutschen Romantik, die Religiösität und die Sittlichkeit eines entstehenden Bürgertums und – stark entfacht durch die Befreiungskriege gegen das napoleonische Frankreich – eine "Liebe zum deutschen Vaterland". Beflügelt von den Lehren eines Arndt, Fichte, Herder, Jahn oder Schiller versucht in Erlangen eine studentische Avantgarde, die Universität zu einem Ort zu machen, an dem diese Ideale verwirklicht sind.
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